Rede darüber

Liebe Essensretter!

Kann man eigentlich seinen Glauben an Jesus zu radikal ausleben. (Das wurde mir nämlich vor einiger Zeit mal nachgesagt, worüber ich lange nachdenken musste.)

Kann der Glaube zu radikal sein? Einen zu hohen Stellenwert im Leben einnehmen? Ich glaube nein. Wenn man von etwas zu 100% überzeugt ist, MUSS man sich dann nicht dafür einsetzen – mit allen Konsequenzen? Auch wenn das nicht immer bei allen gut ankommt …

In der Apostelgeschichte lesen wir davon, wie die damalige Regierung Petrus und Johannes unter Androhung von Strafe verbot, von Jesus zu reden. Ihre Antwort darauf war eindeutig:

„Wir können’s ja nicht lassen, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben.“ (Apostelgeschichte 4,20)

Es war ihnen völlig egal, welche negativen Folgen ihr Verhalten für sie haben könnte. Das ist radikaler Glaube! Und zu dem möchte ich auch euch ermutigen. Sind dir dein Glaube und deine Beziehung zu Gott wichtig? Hast du etwas Besonderes mit Gott erlebt? Dann rede darüber! Steh dazu! Erzähl anderen davon

Ich wünsche uns allen, dass wir es nicht lassen können, von dem zu reden, was wir gesehen und gehört haben!

Seid gesegnet

Melanie

Komm, so wie du bist

Liebe Essensretter!

Machst du dir manchmal Gedanken, ob du für Gott gut genug bist. Fragst du dich, ob du Gottes Liebe und Fürsorge überhaupt verdient hast? Ob da nicht zu viel Schlechtes in deinem Leben ist, als dass Gott dich lieben könnte?

Dann lies mal Epheser 2,8:

„Denn nur durch Gottes unverdiente Güte seid ihr vom Tod gerettet worden. Das ist geschehen, weil ihr an Jesus Christus glaubt. Es ist ein Geschenk Gottes und nicht euer eigenes Werk.“

Gottes Güte und Liebe sind völlig „unverdient“. Ich und du können nichts von unserer Seite dazu beitragen, dass Gott uns annimmt. Es ist ein absolutes Geschenk! Wir müssen es nur durch den Glauben annehmen und einfach den Kontakt zu Gott aufnehmen. Er wartet auf uns. Gerade jetzt.

In einem Lied von Lothar Kosse heißt es: „Komm, so wie du bist. Komm in Lumpen, komm im Schlips.“ Dazu möchte ich dir heute Mut machen. Egal, ob in Lumpen oder im Schlips. Egal, ob du dich würdig fühlst oder nicht. Gott wartet auf dich.

Sei gesegnet

Melanie

Ist es dein Gott?

Liebe Essensretter!

In der Bibel, vor allem im Gebetsbuch der Bibel (den Psalmen), lesen wir ganz oft


„Du bist mein Gott“. Eins dieser Gebete steht z. B. in Psalm 89,27: „Ich aber sage: HERR, du bist mein Gott!“

Mich beeindruckt an all diesen Versen vor allem ein Wort:
MEIN. Nicht irgendein Gott – mein Gott.

Ich bin von jeher ich mit dem Wissen aufgewachsen, dass es Gott gibt. Als Kind sprach ich brav jeden Abend ein Gebet, erst mit meinen Eltern, später auch alleine. Und in besonderen Krisen wagte ich es sogar manchmal, Gott frei formuliert meine Wünsche vorzutragen. Aber damals hätte ich nie gewagt, zu Gott zu sagen: „Du bist mein Gott.“ Er war Gott, ja. Daran habe ich nie gezweifelt. Aber MEIN Gott? Dafür fehlte mir eine Beziehung zu ihm.

Auch im Alltag mit anderen Menschen ist die Beziehung ausschlaggebend, ob wir sagen „ein Papa“ oder „mein Papa“, „ein Freund“ oder „mein Freund“, „eine Oma“ oder „meine Oma“. Um jemand als „mein“ zu bezeichnen, muss eine Beziehung bestehen.
Entweder, weil sie von Anfang an da war („mein Papa“, „meine Oma“) oder weil ich mich bewusst dafür entschieden habe („mein Freund“, „mein Mann“). Gott ist immer Gott. Aber damit er „mein“ Gott werden kann, muss ich mich bewusst für diese Beziehung zu ihm entscheiden.

Kannst du zu Gott „mein Gott“ sagen?

Sei gesegnet

Melanie

Ungetrübte Freude finden

Liebe Essensretter!

In Psalm 16,11 steht: „In deiner Nähe finde ich ungetrübte Freude; aus deiner Hand kommt mir ewiges Glück.“

Es ist ganz normal, dass man im Leben mal mehr, mal weniger Freude verspürt. Und teilweise hängt es auch vom eigenen Charakter ab, wie oft und wie intensiv man sich freut. Ich selbst bin grundsätzlich eher ein fröhlicher Mensch. Ich kann mich an vielen Kleinigkeiten freuen und finde das Leben einfach toll.
Aber auch meine Freude wird manchmal von widrigen Umständen getrübt und negative Gedanken und Gefühle nehmen überhand. Dann besinne ich mich neu darauf, wo ich „ungetrübte Freude“ finden kann – nämlich in der Nähe Gottes. Ich suche seine Nähe, indem ich ihm mein Herz ausschütte, indem ich die Bibel lese und indem ich mir immer wieder bewusst mache, dass er über allem steht. Dadurch ändern sich nicht unbedingt die Umstände, die meine Freude trüben wollen. Aber dadurch ändert sich meine Sicht der Dinge. Bei Gott gibt es ungetrübte Freude – trotz aller Umstände. Ich wünsche euch, dass auch ihr heute diese Freude erleben könnt!

Seid gesegnet

Melanie

Ladet alle eure Sorgen ab

Liebe Essensretter!

Machst du dir auch manchmal Sorgen? Hast du auch manchmal Angst, dass du bestimmten Herausforderungen nicht gewachsen bist? Ich habe ein paar Baustellen in meinem Leben, wo ich alleine einfach nicht weiterkomme. Ich tu, was ich kann – aber es reicht nicht. Der folgende Bibelvers hat mich in den letzten Tagen immer wieder ermutigt:

„Deshalb beugt euch unter Gottes mächtige Hand. Dann wird Gott euch aufrichten, wenn seine Zeit da ist. Ladet alle eure Sorgen bei Gott ab, denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,6-7)

Gott will für mich sorgen! Gott will auch für dich sorgen! Und was meine Baustellen angeht: ich muss das ja gar nicht alleine schaffen. Ich soll und darf mich unter die mächtige Hand Gottes beugen und alles bei ihm abladen. Das tut gut. Das macht frei!

Eins noch: Manchmal fällt es mir schwer, meine Sorgen alleine bei Gott abzuladen. Da tut es gut, mit jemand zusammen zu beten. Vielleicht ist das ja auch für dich heute dran. Sprich einfach einen Menschen an, dem du vertraust, und ladet gemeinsam eure Sorgen bei Gott ab.

Einen gesegneten Tag euch

Melanie

Artikel in der Siegener Zeitung

https://www.siegener-zeitung.de/siegen/c-lokales/futter-auch-fuer-geist-und-seele_a198466?fbclid=IwAR0w21QiCjh_s8r7G-rDZh17EvY98K3LVSpOxFOxiTi90cYrfmbdkj7W4QU

18. April 2020, 10:46 Uhr 

tile Burbach/Oberdresselndorf.  Mittwochnachmittag, 15 Uhr: In einem Garten in Oberdresselndorf taucht ein Ehepaar mit Einkaufsbeutel auf. Melanie und Marcelo Reimer begrüßen die beiden. Man kennt sich, wechselt ein paar persönliche Worte. Dann widmen sich die Gäste dem Dutzend schwarzer Klappkisten, die nebeneinander aufgestellt stehen. Samstags sind es ein Vielfaches mehr. Obst, Gemüse, frisches wie abgepacktes Brot, Amaranth, ein Tortenboden, Bagels, Kartoffeln – die Besucher gehen die Reihe entlang, nehmen sich einige Waren, dann geht es weiter in den Keller. Dort stehen Kartons voller Biomilch, eimerweise Schmand, Schlagsahne, Kartoffelsalat und und und. Nach einer Viertelstunde ist die „Shoppingtour“, die hier nichts kostet, vorbei. Die nächste „Kundin“ kommt mit Einkaufskorb um die Ecke.

Vor rund eineinhalb Jahren haben sich Melanie und Marcelo Reimer mit Sven Stettner zu den „Essensrettern 3Ländereck“ zusammengeschlossen. Kurz darauf sind auch Manuela Berger und Natalja Schwarz dazugestoßen.

Lebensmittelvernichtung unbedingt vermeiden

Die Idee: Lebensmittelverschwendung und -vernichtung vermeiden – und Gemeinschaft pflegen. Von anderen Organisationen, wie etwa dem Verein Foodsharing, unterscheide sie vor allem ihre Antriebsfeder, sagen die Ehrenamtlichen aus dem Hickengrund, Würgendorf und Burbach: ihr christlicher Glaube. Zu den Ausgaben wird nicht nur Essen verteilt, man hält Andachten, tauscht sich aus (nicht nur Rezepte), die Kinder spielen gemeinsam – jedenfalls in Nicht-Corona-Zeiten.

Aktuell laufen natürlich auch bei den Essensrettern die Uhren etwas anders. Die Ausgaben sind auf zwei Stellen parallel aufgeteilt, die Besuche in 15-Minuten-Blöcke terminiert, in denen einzeln aus dem „Sortiment“ ausgewählt werden kann. Ihren „Event-Charakter“ haben die Termine für den Augenblick eingebüßt.

Eine Bedürftigkeit muss hier niemand vorweisen, jeder ist willkommen. In der momentanen Krisenzeit nutzten aber vermehrt Tafelkunden das Angebot, erklären Stettner und die Reimers. Wobei man weder den Tafeln noch den Foodsharern Konkurrenz machen wolle, betont das Trio. Vielmehr versteht man sich als Ergänzung zu den genannten Einrichtungen, mit denen man teilweise konstruktiv zusammenarbeite.

Zumal ein weiterer Unterschied zu den Tafeln besteht: Während diese an die Mindesthaltbarkeit gebunden sind, sammeln und verteilen die Essensretter auch abgelaufene Waren. Jeder, der Lebensmittel aus ihren Kisten bezieht, prüft und bewertet deren Genießbarkeit auf eigenes Risiko. Hierzu wird mit Haftungsausschlüssen gearbeitet. Die Ehrenamtler sprechen ihrerseits in gleicher schriftlicher Form die Spender (Supermärkte, Erzeuger etc.) von jeglicher Haftung frei.

19 Fahrer sind unterwegs

Täglich fahren die Essensretter auf Sammeltour durch das Dreiländereck – nicht nur innerhalb Burbachs, sondern auch in den umliegenden Gemeinden, bis hin nach Betzdorf, Dillenburg, Herborn und in den Westerwald. 19 Fahrer sind mittlerweile unterwegs, 90 Prozent von ihnen sind Frauen. Bis zu 100 große Einkaufskisten kommen so wöchentlich zusammen, zweimal in der Woche wird ausgegeben. 250 bis 280 Menschen werden so laut Orga-Team regelmäßig versorgt.

Vor allem kinderreiche Familien gehören zu den Abnehmern. Die Mengen reichten fast immer aus, dass jeder zufrieden nach Hause gehe, freuen sich die Ehrenamtler. Zahlen muss niemand, es wird lediglich um einen kleinen Obolus für die Benzin-Kasse gebeten.

Der Erfolg dieser jungen privaten Initiative, die nach eigenen Angaben inzwischen als tafelähnliche Organisation beim Kreis Siegen-Wittgenstein bekannt sei, freut die Essensretter natürlich, stellt sie aber auch vor Herausforderungen. Lagerung und Ausgabe werden zunehmend komplizierter. Vor allem die Kühlung bereitet Kopfzerbrechen. Die privaten und gespendeten Kühlschränke und Tiefkühltruhen werden auf Perspektive nicht ausreichen.

Versuche, ohne Einnahmen bezahlbare Räumlichkeiten im Burbacher Gemeindegebiet zu finden und anzumieten, scheiterten bisher. Kontakt zu den Essensrettern können potenzielle Unterstützer, Helfer sowie interessierte Lebensmittel-Abnehmer auf Facebook über die Seite „Essensretter 3Ländereck“ aufnehmen.